CDi pr 91:

Nach der Musterzeichnung I 7 bzw I 8a entstanden ab 1891 für die Königlich Preuss. Staatseisenbahnverwaltung Durchgangswagen III./IV. Klasse. Sie hatten einen Achsstand von 6,5m und wegen der besseren Kurvenläufigkeit Vereinslenkachsen. Diese Wagen gingen aus bereits früher gelieferten 4.Klasse-Wagen mit kleinerem Achsstand hervor, die ab ca. 1880 geliefert wurden.
Bei der Gestaltung des Wagenkastens und der Innenräume orientierte man sich auch an den Erfordernissen des Mannschafts- und Verwundetentransports. Darum waren die Stirnwandtüren zweiflüglig ausgeführt, um Krankentragen leichter hineintragen zu können und die Dachenden konnten nicht, wie sonst üblich, durch Dachstützen abgestützt werden.
Der Wagenkasten bestand vor allem aus Holz, wobei die Wände mit Blech beschlagen waren. Die Dachbretter waren mit gegen Witterungseinflüsse imprägniertem Segeltuch bespannt. Der Innenraum war spartanisch eingerichtet: Einfache Holzbänke in der 4., Lattenbänke in der 3. KIasse mußten den Ansprüchen der Reisenden gen?ügen. Der Innenraum war zwischen 3. (Doppelfenster) und 4. Klasse durch eine Wand geteilt. Die Beleuchtung erfolgte damals mit Gas. Zum Warten der im Oberlicht untergebrachten Laternen hatte das Oberlichtdach anfänglich ein Geländer. Dieses verschwand ab der Jahrhundertwende allmählich und dürfte zu DRG-Zeiten nicht mehr vorhanden gewesen sein. Im Laufe der Jahre wurden die einfachen Holzbänke gegen etwas 'komfortablere' Lattensitze ausgetauscht, bei der DB und DR kamen auch teilweise noch Polstersitze zum Einbau. Bis zu dieser Zelt dürfte auch die Gasbeleuchtung durch die elektrische ersetzt worden sein.
Wagen dieser Bauart waren etwa 60 Jahre auf den Strecken anzutreffen. Als vermutlich letzter Wagen wurde 89435 Stg bei der DB ausgemustert Bei der DR dürften diese Wagen auch bis Mitte der 50er Jahre von den Gleisen verschwunden sein, so daß heute sicher kein Fahrzeug dieser Bauart mehr vorhanden ist.

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