Ab 1911 beschaffte die Königliche Eisenbahndirektion von der Waggonfabrik Weimar gedeckte,
vierachsige Güterwagen für ihre Meterspurstrecken Eisfeld - Unterneubrunn, Hildburghausen - Heldburg
und Dorndorf - Kaltennordheim in mehreren Serien. Sie erhielten von Anfang an eine Luftdruckbremse
Bauart "Schleifer". Ursprünglich mit Bremserhaus ausgerüstet, gab es auch Wagen mit Bremserbühne.
Nach der Umspurung der Strecke Dorndorf - Kaltennordheim wurde die Wagen teilweise an andere
Meterspurstrecken der DRG oder Privatbahnen verkauft. Mit dem Ausweiten des Rollbock- bzw.
Rollwagenverkehrs wurden die wagen teilweise entbehrlich und einige zu Bahndienstwagen umgebaut.
Der Wagen Erfurt 386 wurde zu einem Gepäckwagen. Dazu wurde das Bremserhaus entfernt, in der
Bühnenstirnwand eine Tür und die Bühne mit einer Übergangseinrichtung ergänzt. Ein Dienstraum
wurde abgeteilt, und zwischen Laderaumtür und Stirnwand auf jeder Seite ein Fenster eingebaut.
Unter die Türen wurden breite Trittstufen eingebaut. Ein Ofen spendete im Winter etwas Wärme für
den Dienstraum.
So war der Wagen bis in die 60er jahre im Einsatz. In dieser Zeit wurde er erneut umgebaut. Die
Laderaumtüren am Bühnenende wurde entfernt, und an deren stelle Fenster eingebaut. Als 1973 die
Strecke Eisfeld - Schönbrunn abgebaut wurde, kam der Wagen zur Harzquerbahn, wo er bis ca. 1990
als Gepäckwagen eingesetzt wurde, irgendwann wurden bei einem Drehgestell Scheibenradsätze
verwendet.
Jahrelang in Wernigerode abgestellt, konnte er später von der Interessengemeinschaft Hirzbergbahn
erworben werden (siehe Vorbildfoto). Er ergänzt dort die Sammlung Thüringer Schmalspurwagen und
wird wieder hergerichtet.
...
...
|
|