Zwischen 1897 und 1912 errichteten die Kreise Ost- und Westprignitz ein Schmalspurnetz
zwischen den Städten Kyritz, Perleberg und Pritzwalk mit Abzweigungen nach Glöwen und
Breddin an der Strecke Hamburg - Berlin. Die Strecken erschlossen die landwirtschaftlich
geprägte Region im nordwesten Brandenburgs. Die beiden Betreiber beschafften von Anfang
an vierachsige Personenwagen bei der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vormals Weyer &
Co der Gattung BC4i. Alle Wagen hatten offene Bühnen, hölzerne, blechverkleidete Wagenkästen,
Dampfheizung und eine nur auf ein Drehgestell wirkenden Gewichtsbremse. Die meisten hatten je
Seite fünf Doppelfenster, zwei Abteile 2. und zwei Abteile 3.Klasse. Die Sitze der 2. Klasse
waren mit Plüsch bezogen, in der 3. Klasse gab es Holzlattensitze. In dieser Form wurden die
meisten Personenwagen 1949 von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Seit Anfang der 50er-Jahre
wurden die Wagen leicht modernisiert. Die ehemalige 2. (seit 1956 1.Kl) entfiel, in einige
Wagen wurde eine Toilette eingebaut, die Petroleumbeleuchtung wurde bei allen Wagen durch eine
elektrische ersetzt, die Oberlichtfenster verschlossen und, im Zusammenhang mit dem Einführen
des Rollwagenbetriebs die Dampfheizung durch eine Ofenheizung ersetzt. Bei weiteren Umbauten
in den Folgejahren wich auch bei zwei Wagen der Oberlichtaufbau einem normalen Tonnendach.
1969 wurde die Wagen ausgemustert, das Streckennetz verschwand von der Landkarte. Vergessen ist
die auch als "Pollo" bekannte Bahn nicht, der Verein um das Prignitzer Kleinbahnmuseum baut noch
erhaltene Wagen wieder auf und betreibt die Museumsbahn auf der Strecke Lindenberg - Meseberg
auf dem ehemaligen Streckenast nach Pritzwalk.
Die Modelle werden als Komplettbausätze
oder als Fertigmodell angeboten und sind vorerst im letzten DR-Nummernschema erhältlich.
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